Kriegsreisende

 die Sozialgeschichte der Söldner

Hervé (Erbebios ho Frangopoulos) (aktiv ca. 1130-1160)


Hervé stammte aus der Normandie und war wie viele seiner Landsleute als Söldner nach Süditalien gezogen. 1038 diente er in dem 300 Mann starken Kontingent von Wilhelm von Hauteville das die Byzantiner zur Eroberung von Sizilien in Dienst genommen hatten - Wilhelm verdiente sich dort den Namen "Eisenarm". Als jedoch am Ende des Feldzuges die mit Sold und Beute unzufriedenen Normannen gemeinsam mit den Lombarden in Süditalien den Aufstand gegen Byzanz wagten, scheint Hervé in byzantinischen Diensten geblieben zu sein. Er kommandierte bald darauf ein Kontingent fränkischer Reiter an der Ostgrenze des Imperiums. Er hatte im Thema Armeniakon ein Gestüt und kämpfte hauptsächlich gegen Petschenegen und die immer stärker werdenden Türken.
Unzufrieden mit dem Lohn für seine Dienste rebellierte er 1057 gegen den Kaiser Michael VI.. Mit einer Truppe aus mehreren hundert fränkischen Reitern machte er sich auf seinem Gestüt selbständig und unternahm von dort aus Einfälle in die östlichen Provinzen, dazu verbündete er sich auch mit lokalen türkischen Machthabern. Schließlich wurde er bei einem Gefecht mit einer konkurrierenden türkischen Fraktion gefangen genommen. Nach seiner Freilassung trat er dann, seiner Machtbasis beraubt, wieder in byzantinische Dienste. Der Kaiser belohnte ihn mit neuen Titeln und einer hohen Position am Hof. Angeblich wurde er schließlich auf Befehl von Konstantin X. ertränkt.




 
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