Kriegsreisende

 die Sozialgeschichte der Söldner

Charles Frederick Henningsen (1815-1877)


Charles Frederick Henningsen war der Sohn schwedischer Eltern, wurde aber in England geboren. Bereits mit 19 Jahren kämpfte er als Freiwilliger im Carlistenkrieg auf Seiten der Carlisten und stieg dort bis zum Rang eines Oberstleutnants auf. Bald darauf schloss er sich tscherkessischen Freiheitskämpfern an, die im Kaukasus einen aussichtslosen Kampf gegen die russische Armee führten. Beim Ausbruch der europäischen Revolutionen 1848 eilte er nach Ungarn und kämpfte dort unter Lajos Kossuth. Wie viele andere 48er Emigranten landete er in den USA und vertrat dort ungarische Interessen.
Als er von William Walkers Flibustierunternehmen Nicaragua erfuhr, reiste er in den Süden und wurde Walkers Adjudant und Kommandeur der Artillerie. Er nahm an den schweren Kämpfen der Endphase teil und musste schließlich mit den anderen Flibustieren in die USA flüchten. Im Sezessionskrieg kämpfte er mit Auszeichnung auf Seiten der Südstaaten und wurde Brigadegeneral. Nach Kriegsende beteiligte er sich weiter an der Planung verschiedener Flibustierunternehmen zur Invasion Kubas. Da jedoch keiner dieser Pläne realisiert wurde, lebte er bis zu seinem Tod in bescheidenen Verhältnissen, wurde aber von einigen alten Kameraden unterstützt.
Henningsen schrieb einige Bücher, sprach Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Russisch und Italienisch fließend und war wahrscheinlich ein hervorragender Soldat und Artillerist. Seiner Ansicht nach kämpfte er sicher immer aus idealistischen Motiven für das hohe Ziel der Freiheit, ob er dabei auf Seiten der Konservativen stand wie in Spanien oder wie in Nicaragua an der Unterdrückung eines Volkes beteiligt war, scheint ihn nie interessiert zu haben. Für ihn war lediglich entscheidend, dass er auf der Seite kämpfte, die aus seiner Perspektive "ritterlicher" wirkte.




 
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